♦ Denteren ♦
In der diesjährigen Ausgabe haben wir neben den ideologischen Zielen, die wir am Buatsch verfolgen, ein Thema gewählt, um den inhaltlichen Fokus des Festivals zu schärfen. Denteren ( rom. dazwischen ) soll euch im Hintergrund oder bewusst durchs Festival leiten. Das Dazwischen soll ausgehandelt werden – auf individueller, gemeinschaftlicher und systemischer Ebene.
Im Ich, im Du und im Wir?,
Das Programm gestaltet sich aus den von uns gebuchten Acts sowie zum erstem Mal zu einem grossen Teil auch aus einem Open Call. Wir freuen uns!
♦ Kapitalismus und wie wir damit umgehen ♦
Dieses Festival ist nicht kommerziell. Das Buatsch will ein solidarischer Ort sein und Zugänglichkeit schaffen. Wir legen Wert auf nachhaltige, regionale Produkte. Und wir wollen faire Gagen für die Künstler*innen.
Dies funktioniert, weil Menschen unbezahlt darauf hinarbeiten, - auch, wenn es ihr Beruf ist. Dank den Kochkollektiven, welche sich so grossartig um die Verpflegung kümmern, den Personen, welche sich gegen kleine finanzielle Entschädigung dem Licht und dem Ton auf der Bühne annehmen, dem Awareness-Team, welches uns unterstützt das Buatsch Festival zu einem sichereren und diskriminierungsärmeren Ort zu machen, dem Sanitäts-Team und all denn helfenden Händen während dem Auf- und Abbau.
Wir stellen uns dem Paradox zwischen fair entlöhnten Aufgaben und unbezahlter Arbeit. Denn es braucht beides - und alles dazwischen. Wir sind uns diesen Widersprüchen und Ungleichheiten bewusst und wollen dem mit Transparenz entgegentreten und versuchen, diese gemeinsam zu tragen. Wir wollen, dass alle Arbeit am Buatsch wertgeschätzt wird. Unbezahlte Arbeit soll im Rahmen des Buatsch nicht Selbstausbeutung bedeuten - das Projekt soll mehr Energie geben als nehmen.
Wir wollen finanzielle Unterschiede ernst nehmen. Nicht allen ist es möglich, freiwillige Arbeit zu leisten. Um darauf einzugehen, gibt es einen finanziellen Pot. Dieser Pot dient dazu, unbezahlte Arbeit bei Bedarf finanziell zu entschädigen.
Richtpreise sind Preise, welche sich danach richten, was das Buatsch braucht, um die entstehenden Kosten zu decken. Und Richtpreise sind solidarische Preise. Alle zahlen nach ihren Möglichkeiten, weil wir nicht alle dieselben haben. Er dient zur Orientierung: Bezahle, was du kannst und möchtest! Dank diesen Richtpreisen bestimmst du deine Preise selbst, schliesslich kennst du deine finanzielle Lage, Beteiligung am Festival und Emotionen dazu am besten und kannst sagen, was du für ein Bier oder ein Essen bezahlen kannst und möchtest.
Es braucht uns alle. Nur, wenn alle diese Politik mittragen, Verantwortung übernehmen und sich und den anderen Sorge tragen, kann das Buatsch funktionieren. Danke, dass auch Du dazu beiträgst, was das Buatsch ist oder anstrebt zu sein: solidarisch, nachhaltig und ein gemeinsames Projekt.
Wir leben in einer kapitalistischen Welt – machen wir das Beste daraus.